Melvil Dewey (1851-1931)

Leben und Werk

Melville Louis Kossuth Dewey wurde am 10. Dezember 1851 in Adams Center, einer Kleinstadt im U.S.-Staat New York, geboren.

Mit nur 21 Jahren entwickelte Dewey als studentische Hilfskraft in der Bibliothek des Amherst College / Massachusetts die Dewey-Dezimalklassifikation (Dewey Decimal Classification, DDC).

Außer mit der Schaffung dieses einfachen aber »revolutionären« Klassifikationssystems für Bibliotheksbestände betätigte er sich auch als Rechtschreibreformer – so geht auf ihn z. B. die amerikanische Schreibweise »catalog« (britisch »catalogue«) zurück. Sogar seinen Namen vereinfachte er auf Melvil Dui.

Dewey in seinem Büro
Dewey in seinem Büro im Albany State Capitol, nach Wiegand, Irrepressible Reformer
Visitenkarte
Visitenkarte, nach Wiegand, Irrepressible Reformer

Er gründete im Jahr 1876 mit dem Bibliothekar Charles Cutter die »American Library Association« ( ALA), war Mitbegründer, Herausgeber und Autor der Zeitschrift »Library Journal« und rief eine Firma ins Leben, die Bibliotheksmaterialien verkaufte, und aus der schließlich das »Library Bureau« hervor ging.

Als Verfechter bibliothekarischer Standards (oberste Maxime: »mehr Effizienz, mehr Systematik, mehr Ordnung«) setzte sich Dewey mit seinen einheitlichen Karteikarten und Katalogkästen in der amerikanischen Bibliothekslandschaft normbildend durch.

1883 wurde Dewey Bibliothekar am Columbia College (heute Columbia University) in New York City, wo er 1887 die weltweit erste Bibliotheksschule gründete und sie auch für Frauen öffnete.

All diesen Leistungen für das Bibliothekswesen verdankt Melvil Dewey den Beinamen »father of modern librarianship« (»Vater des modernen Bibliothekswesens«).

Am 26. Dezember 1931 starb er an den Folgen eines Schlaganfalls.

Quelle: Wayne A. Wiegand, Irrepressible Reformer. A Biography of Melvil Dewey, 1996.

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